Kleindenkmäler

 

An Straßen und Wegen finden wir Kapellen, Marterl und Wegkreuze. Sie wurden aus verschiedenen Gründen errichtet. Gelöbnisse, Unglücksfälle, sogar Gewalttaten in der Vergangenheit gaben dazu Anlass. Oftmals ist es jedoch nicht mehr überliefert, warum ein Kleindenkmal errichtet worden ist. Auf jeden Fall sind sie Ausdruck der christlich-gläubigen Volksfrömmigkeit der Vorfahren oder Erbauer in neuerer Zeit. So ist es zu wünschen, dass alle kleinen Heiligtümer von ihren jetzigen und künftigen Besitzern weiterhin in Ehren und in gutem Zustand erhalten oder in ihn wieder versetzt werden.

Diese Kleindenkmäler in der Pfarrei Oberwarmensteinach halte ich für erwähnenswert. Sollte jemand Änderungen wünschen oder ein besonderes Wissen zu den Objekten haben, bitte gerne bei Hildegard Heser Tel. 09277/567 oder hildegard-heser@gmx.de melden.

Petruskapelle in Hütten

Die Petruskapelle erinnert an Peter Rieß, der am 21. Mai 1981 im Alter von 15 Jahren durch einen Verkehrsunfall nur wenige Meter vom Standort der Kapelle ums Leben kam.

Seine Eltern Betty und Siegfried Rieß beschlossen, auf Grund dieses Schicksalsschlages eine Gedächtniskapelle zu errichten. 1983 wurde die Petruskapelle durch HH BGR Pfarrer Karl Christl und zwei weitere Geistliche feierlich eingeweiht. Neben der Kapelle stehen ein Glockenturm, dessen Glocke früh und abends zum Angelusgebet läutet und ein Granitkreuz, das auf die Kapelle hinweist. Eine Holztafel lädt den Wanderer zum Verweilen an dem gesegneten Ort ein.

Betty Reichenberger aus Fleckl ist im Jahr 2002 verstorben. Ihr Sohn Horst kam auf die Idee, eine Gedenkgrotte für sie zu errichten. Dies geschah in Eigenarbeit. Eingeweiht wurde dieses Kleinod von Pfarrer Eugen Pruszynski. Gisela Reinwald, die Tochter von Frau Reichenberger sagt, dass jeder herzlich willkommen sei, hier etwas Rast und Ruhe zu finden.

Dieses Wegekreuz in Fleckl, auch „Pürnerskreuz“ genannt, steht neben der ehemaligen Lesehalle an der Kreuzung zum Geiersberg. Das Holzkreuz ist 290 cm hoch und drachenförmig verkleidet. Eine stattliche geschnitzte Christusfigur von 100 cm Größe ist daran angebracht. Erneuern ließ es Günter Mühlbauer im Jahr 1973. Es ersetzte ein altes Kreuz, das mit aus Blech gefertigten Christus- und Maria - Figuren versehen war. Die Holzschnitzarbeiten führte sein Nachbar Josef Traßl („Draxl-Sepp“) aus.

Frau Johanna Pürner war die Großmutter von Günter Mühlbauer, der sich um die Erhaltung des Kreuzes und den Blumenschmuck kümmert. Laut überlieferung wurde das erste „Flecklkreuz“ Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Noch heute wird beim alljährlichen Bittgang zur Kapelle nach Vordergeiersberg hier eine Gebetspause eingelegt. Bis in die 70er Jahre führte auch die Pfingstprozession an das Pürnerskreuz.

Dieses rustikale Flurdenkmal steht seit dem 11. Dezember 2009 in Stechenberg. Es wurde von Michael Nickl auf dem Baumstumpf einer Fichte errichtet. Sein Vater, Josef Nickl, war im Jahr 1997 verstorben. Sohn Michael suchte später nach einem geeigneten Platz für den Korpus des Grabkreuzes. Denn er sagt, dass man so etwas nicht einfach wegwerfen dürfe. Ursprünglich sollte das Kruzifix im Gartenhaus seinen Platz finden. Durch das Absägen einer Fichte auf seinem Grundstück kam er auf die Idee, deren Stumpf zu bearbeiten und für die Unterbringung des Friedhofskreuzes eine Vertiefung zu schaffen.

Im Hofbereich des Anwesens von Michael Nickl in Stechenberg 1 befindet sich auf einem rechteckigen Sockel ein 100cm großes Gusseisenkreuz mit einem Christuskorpus. Die Inschrifttafel ist leer, links oberhalb befindet sich ein Engel mit Kelch und rechts einer mit Kranz. Der Erzählung nach fiel die Urgroßmutter von Michael Nickl vom Heuwagen und brach sich das Schlüsselbein, früher „Halsring“ genannt. Als Dank, dass seine Ehefrau wieder gesund wurde, errichtete Josef Reichenberger um das Jahr 1850 diese Marter. Das Kreuz wurde hinter dem Haus mit Blickrichtung zur Pfarrkirche aufgestellt. Denn vor dem Haus der Familie Nickl und dem Nachbaranwesen von Werner Reichenberger verlief in früherer Zeit der Kirchweg über den „Berg“ hinab nach Oberwarmensteinach.

Im Jahr 1992 mauerte Rudi Traßl aus Hintergeiersberg diese Grotte, die Holzarbeiten fertigte sein Sohn Rainer. Rudi Traßl fand schon immer Gefallen an Kleindenkmälern und so kam er auf die Idee, vor seinem Elternhaus, das 1990 abgerissen wurde, diese Mariengrotte zu errichten. Das alte Gebäude ist Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut worden und war eines der ältesten im Ochsenkopfgebiet. (Hintergeiersberg gehörte damals zur Gemeinde Bischofsgrün und wurde erst 1938 nach Oberwarmensteinach eingemeindet). Die Gesamthöhe der Grotte beträgt 220 cm, die Bronzemadonna mit Sternenkranz hat eine Größe von 50 cm. Sie wurde von der Fa. Riess, die unter anderem auch Grabdenkmäler mit Statuen fertigt, erworben. Im Frühjahr 1993 weihte BGR Pfarrer Karl Christl diese Mariengrotte in Hintergeiersberg ein.

Der Bildstock des Hl. Nepomuk steht in der Ortsmitte von Oberwarmensteinach an der Hauptstraße neben dem Mausbach. Er ist 140 cm hoch und aus Sandstein gefertigt. Der Brückenheilige steht in einer Nische des 60 cm hohen Aufsatzes. Die Figur des Hl. Johannes von Nepomuk ist 40 cm hoch. Unterhalb der Nische ist die Jahreszahl „1821“ eingemeißelt. Altbürgermeister Josef Prechtl (Amtszeit 1960-1996) kümmerte sich besonders um dieses Kleindenkmal und ließ zum Schutz des Heiligen ein Glasschutzfenster anfertigen.

Dieses Hofkreuz beim Anwesen Mühlbauer in Fleckl 2 stand vor dem 19.Jahrhundert ursprünglich oberhalb des Hauses der Fam. Traßl/Friedrich (Hausname „Kutscher“) auf der anderen Straßenseite. Durch einen Grundstückstausch vor etwa 100 Jahren, so weiß Rita Mühlbauer aus mündlicher Überlieferung zu berichten, gelangte dieses Marterl (ein 174 cm hohes verziertes Gusseisenkreuz mit einem 51 cm großen Christuskorpus und einer Marienfigur von 50 cm Höhe, montiert auf einem 145 cm hohen Granitstein) an seinen jetzigen Standort.

Diese Marter steht wenige Meter östlich der Pfarrkirche an der Hauptstraße in Oberwarmensteinach. Dies kleine Fleckchen Erde von 70 qm war bis 1866 Pausenhof der Schule, die sich im oberen Stockwerk der ehemaligen Gastwirtschaft „Zum goldenen Hirschen“ befand. Leider ist über den Ursprung der Marter nichts bekannt. Sie steht auf einem Granitsteinfundament von 90 cm mit einem reich verzierten, durchbrochenen Gusseisenkreuz von 150 cm Höhe, der Christus ist 50 cm hoch. Die Inschrift auf einem schwarz geschliffenen Stein lautet: „Jesus Maria und Josehf (es ist in dieser Schreibweise eingemeißelt) stehet uns bei in unserer Todesstunde“.

In Vordergeiersberg befindet sich an der Weggabelung auf der Hochebene ein markantes Holzkreuz in Drachenform. Von ihm aus blickt man zum Ochsenkopf und auf die Gegend um Warmensteinach. Dieses Kleindenkmal wurde von Josef und Luise Traßl zum Gedächtnis an ihren verstorbenen Sohn errichtet. Am Muttertag, dem 11. Mai 1980, verunglückte Martin Traßl mit dem Motorrad in der Fränkischen Schweiz. Er wurde schwerst verletzt ins Klinikum Erlangen eingeliefert und verstarb dort am 11. Dezember 1980 im Alter von nur 19 Jahren. Das Gedenkkreuz wurde von seinem Vater Josef selbst gezimmert und hat eine Höhe von 270 cm. Darauf befindet sich ein schlichtes Holzkreuz von 80 cm Höhe, darüber der farbige, hölzerne Christuskorpus mit einer Größe von 40 cm. Am unteren Teil des Längsbalken ist die Jahreszahl 1980 eingeschnitzt. An den Bitttagen führt der Weg hier vorbei und es wird kurz im Gebet verweilt.

In Stechenberg steht gegenüber dem Fleckllift nahe der Pension Waldeck eine 150 cm hohe Granitsäule, auf der ein 110 cm großes Gusseisenkreuz mit einer Christusfigur angebracht ist. Am inschriftslosen Altarblatt befindet sich eine Engelsfigur, zwei weitere kleinere Engel (der linke mit einem Kelch, der rechte mit einem Kranz) sind ebenfalls daran befestigt.

Errichtet wurde diese Marter Ende des 19. Jahrhunderts von Josef Köferl, dem Großvater von Hermine Kauerauf, zum Dank der Beendigung von Wegstreitigkeiten.

Dieses Holzkruzifix befindet sich zwischen dem Anwesen der Fam. Burger an der Staatsstraße in Oberwarmensteinach und dem ehemaligen Gehöft von Josef und Maria Brunner (Hitl), das Paul Burger im Jahr 1985 erwarb. In der Scheune, die heute noch steht fand Burger das Friedhofskreuz seiner ehemaligen Nachbarn, er ließ es renovieren und als Wegkreuz aufstellen. Aus dieser Familie stammt auch der H.H. BGR Johann Brunner ab, der 1981 verstorben ist und in Oberwarmensteinach seine letzte Ruhestätte in einem Priestergrab hat.

Hofkreuz der Fam. Rudi Voit in Vordergeiersberg. Es war schon immer ein Anliegen von Rudi Voit auf seinem Anwesen ein Hofkreuz zu errichten. Nicht zuletzt als Dank dafür, dass sein Sohn Rudolf nach einem Unfall wieder gesund wurde. Im September 2008 wurde dieses Kleindenkmal durch Pfarrer Eugen Pruszynski feierlich eingeweiht. Beim alljährlichen Bittgang zur Rießkapelle in Vordergeiersberg wird dort mit einer kleinen Pause im Gebet verweilt.

Das Friedhofskreuz in Oberwarmensteinach ist auf einer 200 cm hohen runden Granitsäule angebracht. Ein 130 cm einfaches Gusseisenkreuz mit einem 50 cm großen Christus-Korpus steht darauf. An der Säule ist: „MR 1835“ eingemeißelt.

Gedenkkreuz in Stechenberg

In Stechenberg, vis-a-vis des väterlichen Hauses von Birgit Bäuml (geb. Ritter) steht dieses stattliche Steinkreuz. In die polierte Steintafel ist folgender Text eingemeißelt:

Aus Dankbarkeit zum Andenken in schwerer Zeit Mein Jesus Barmherzigkeit Fam. Ritter 1939.

Maria und Josef Ritter schufen dieses Kreuz aus Dankbarkeit, denn Maria Ritter hatte eine Wurstvergiftung und war über Monate hinweg schwer erkrankt, ist aber wie durch ein Wunder wieder gesund geworden. Sohn Hans studierte nach dem 2. Weltkrieg Lehramt in München und musste dort kräftig mit anpacken, um die Spuren des Krieges zu beseitigen. Zwischen einem Mauergeröll wurde er durch ein Stück Eisen im Jahr 1949 im Alter von nur 20 Jahren getötet. Seitdem wurde an diesem Kreuz auch des verunglückten Sohnes gedacht. Es wurde erzählt, dass ältere Männer "auf dem Berg" in der Silvesternacht gehorcht haben, was im Neuen Jahr passiert. Einer von ihnen hat gesagt, er habe einen Kuhwagen mit einer Leich nach oben fahren sehen. Josef Ritter sagte: "Eine Leich fährt man doch von hier nach unten". So hat sich diese Begebenheit verwirklicht, denn der Leichnam von Hans Ritter kam mit dem Zug von München nach Warmensteinach und wurde letztendlich nach oben gefahren.

Dieses Kreuz am Anwesen der Fam. Pscherer in Hütten hat Oswald Pscherer auf einem Trödelmarkt entdeckt. Ihm reute das christliche Relikt, er kaufte dieses und brachte es an seinem Wohnhaus an.

Der Glockenturm in Hintergeiersberg!

Die Glocke auf dem Haus in Hintergeiersberg Nr. 7 läutet zum täglichen Gebet, bei Bittgängen und als Todesglocke. Vor der Einführung von Sirenen diente das Läuten auch zur Alarmierung der Feuerwehr bei Bränden und zur Warnung vor Stürmen. Bartholomäus Walter kaufte im Jahr 1880 dieses Anwesen von einer Frau König, die aus Grassemann stammte und kinderlos war. Sie hatte beim „Bartl“, so auch heute noch der Hausname, ein lebenslanges Wohnrecht. Das Gehöft glich dem Einfirsthof des heutigen Freilandmuseums in Grassemann. Als das Anwesen wenige Zeit später niederbrannte lief Frau König nochmal ins Haus zurück, um ihren Schmalztiegel zu holen, da Schmalz in der damaligen Zeit ein sehr wertvolles Gut war. Leider konnte sie den Flammen nicht mehr entkommen und kam ums Leben. Aus alten Erzählungen ist überliefert, dass das Gras an der Stelle, an der ihr Leichnam gefunden wurde, immer besonders fett und saftig gewesen sein soll. Ein Kirschbaum, der später dort wuchs, soll ebenfalls immer besonders reiche Frucht getragen haben. Bartholomäus Walter ließ aufgrund des Brandunglücks auf seinem im Jahr 1882 neu erbauten Wohngebäude einen Glockenturm errichten. Um die Glocke damals zu den Gebetszeiten früh, mittags und abends sowie zu anderen Anlässen läuten zu können, musste ein Seil mit der Hand gezogen werden. Bei Umbaumaßnahmen im Jahr 1995, die Roland Reichenberger (der Ururenkel von Bartholomäus Walter) am Anwesen durchführte, wurde auch der Glockenturm auf dem Hausdach erneuert. Die „Bartlglocke“ wurde von der Firma „Bayreuther Turmuhren“ überholt und mit einer elektronischen Steuerung versehen. Frisch erneuert ist sie seitdem wieder weit über die Fluren von Fleckl zu hören.

Jahrhundertelang stand im Ortsteil Hütten ein hölzerner Glockenturm mit einer kleinen Angelusglocke, die von Bewohnern des früheren Heindl-Hauses dreimal am Tag, in der Früh, mittags und am Abend geläutet wurde.

Nach dem Abbruch des Heindl-Hauses wurde der Glockenturm in die Nähe des Wohnhauses von Josef Reichenberger (Schneidsef) versetzt. Dieser übernahm mehrere Jahre lang mit seiner Frau das Läuten der Gebetsglocke. Diese Glocke war zwanzig Jahre verstummt, da das hölzerne Turmgerüst einzustürzen drohte.

Brauereibesitzer Horst Nickl hat daher die Initiative ergriffen und an einer seiner Garagen einen Dachreiter angebracht. Er ließ eine Glocke anfertigen und in diesem Türmchen aufhängen. Die Glocke ist aus Bronze und wiegt 55 Kilogramm. Die Glocke wurde vom Geistlichen Rat Pfarrer Karl Christl im September 1990 feierlich eingeweiht und auf Wunsch der Familie Nickl auf den Namen „Anna“ getauft.

Die Hl. Anna ist die Schutzpatronin der Mütter und Familien. Bei der Namensgebung spielte auch das Gedenken an die verstorbene frühere Mitbesitzerin der Brauerei, Anni Krauß, eine Rolle. Die Glocke läutet nun wie früher dreimal am Tag. Das Geläute erfolgt elektrisch und wird von einer Schaltuhr gesteuert.

Hauskreuz beim Wohnhaus Oberwarmensteinach 25

Das Holzkreuz stand bereits zur Zeit der ehemaligen Schreinerei von Karl Prechtl (Huber-Schreiner). Also bereits seit ca. 1935. Erneuert wurde es nach dem 2. Weltkrieg durch die Mutter des Schuhmachers Willy Prechtl. In Dankbarkeit, dass ihr einziger Sohn unversehrt aus dem Krieg zurück gekommen war.

Ursprünglich war am Kreuz eine Christusfigur aus Metall und eine bemalte Muttergottes auf einer Blechtafel angebracht. Die regelmäßige Bemalung erfolgte durch Marie Prechtl, der Ehefrau von Karl Prechtl.

Anfang der 90er Jahre wurde das bisherige Balkenkreuz von den Familien Prechtl und Jaresch durch ein Drachenkreuz ersetzt. In dieses wurde dann ein hölzernes Balkenkreuz mit Christusfigur eingefügt. Es wird sorgsam gepflegt, denn es stammt noch aus der Fertigung des Holzbildhauers Max Nickl aus Fichtelberg. Wenn erforderlich, ist die Christusfigur jeweils in Nachbarschaftshilfe von Werner Trassl oder Erich Kellner instand gesetzt worden.

Der Kalvarienberg wurde um das Jahr 1840 erstmals erwähnt. Auf dem Kalvarienberg oberhalb des Friedhofes befanden sich früher drei Kreuze: die beiden Schächer rechts und links, Christus in der Mitte. Unter dem Kreuz Christi standen die Hl. Maria und der Hl. Johannes. Die Kreuzigungsgruppe war auf Blechtafeln gemalt. Der Kalvarienberg wurde von der KAB renoviert und am 12. Juni 1983 aus Anlass des 75jährigen Bestehens eingeweiht. Jetzt steht dort nur noch das Kreuz Christi. Im Jahr 1986 wurde von der KAB der Kreuzweg zum Kalvarienberg errichtet. Auf Veranlassung des Präses Herrn BGR Pfarrer Karl Christl, wurde der Leidensweg Christi in vier Stationen dargestellt. Die Einweihung erfolgte am 10. Oktober 1986.

Nepomuksäule in Hütten.

Auf einer 235 cm hohen, verzierten Gusseisensäule steht eine 47 cm große vergoldete Gusseisenfigur. Der Hl. Johannes von Nepomuk hält schräg vor sich im linken Arm ein Kruzifix und ist bekleidet mit Birett, Schulterumhang, Chorhemd und Rock. Die Säule des Brückenheiligen stand ursprünglich in Oberwarmensteinach gegenüber der Kirche. Wegen Straßenumbauarbeiten wurde im Jahr 1970 durch die Fam. Traßl (ehemalige Besitzer der Brauerei Hütten) diese Nepomuksäule an die Brauerei in Hütten versetzt. Sie steht jetzt, wie früher, an einer Brücke der Steinach.

Das Kleindenkmal der Hl. Dreifaltigkeit steht an der östlichen Außenwand der Pfarrkirche. Auf einem 60 cm hohen Granitsockel sitzt ein 150 cm hoher Aufsatz aus Sandstein. In der großen flachen Nische ist ein Marienrelief in Kupfer mit der Krönung der Muttergottes durch die Hl. Dreifaltigkeit eingetrieben. Unterhalb des Bildes befindet sich eine Kartusche zwischen zwei Engelsköpfen mit der Inschrift: „SS TRINITAS UNUS DEUS MISERERE NOBIS“. Das heißt: „Dreieiniger Gott erbarme dich unser“!

In Vordergeiersberg, beim ehemaligen Anwesen Roderer, etwas versteckt in einer kleinen Bewaldung steht in einem 120 cm hohen Holzschrein hinter Glas eine 100 cm große Madonna aus Gips. Luise und Rita Mühlbauer erzählen, dass ihre Großmutter sehr gläubig war. Anna Nickl stammte aus Grassemann und wollte ins Kloster gehen, heiratete dann aber doch Josef Roderer. Anna Roderer sagte immer: “ Geht in den Kreuzgarten“, denn dort ließ sie Ende des 19. Jahrhunderts dieses Kleindenkmal errichten. Sie hat dort immer in einer Bibel gelesen. Ihr Ausdruck hierfür war „ lest im Gofini“! (Alter Name für Bibel).

Dieses Feldkreuz am sogenannten Spitzacker an der alten Straße nach Hütten ließ Franz Traßl Mitte des 19. Jahrhunderts aus Dankbarkeit errichten. Grund hierfür war, dass seine Frau Kunigunde nach langer, schwerer Krankheit wieder gesund wurde. Die Marter pflegte lange Zeit Frau Laura Hofmann (sie entstammt der Fam. Traßl aus dem früheren Firmenarial in Hütten). Der heutige Besitzer des Spitzackers ist ihr Enkel Franz Hofmann. Die Marter wurde 2003 durch Pferde umgeworfen und stark beschädigt, sie blieb am Abhang zur alten Hüttenstraße samt Granitsockel und Kreuz liegen. Im Warmensteinacher Bauhof wurde das Kreuz geschweißt und fand dort vorübergehend Quartier. Rudi Voit aus Vordergeiersberg, der sich sehr für die Heimatgeschichte interessiert und als Bub oft über Hütten an diesem Kreuz vorbeikam, restaurierte dieses Kleindenkmal zusammen mit seiner Familie. Mit dem Radlader wurde ein neues Fundament ausgehoben und etwa acht Meter unterhalb des alten Standortes im Jahr 2005 neu errichtet.

Im Hofbereich der Fam. Voit in Hempelsberg steht eine Marter auf einer Granitsäule von 150x24x27 cm mit einem 87 cm hohen Eisenkreuz. Leider ist die Inschrifttafel leer. Bekannt ist jedoch, dass dieses Hofkreuz bis 1988 im Bereich des heutigen neuen Hauses stand. Das bisherige alte Haus Nr. 1 links des Weges wurde abgerissen und das Kreuz fand dort in der Mitte des Forstbetriebes einen neuen Standort.

Diese Marter befindet sich an der Staatsstraße in Oberwarmensteinach zwischen der Skischaukel Geiersberg und dem Hempelsberglift im Areal des Anwesens von Hermann Nickl ("Schmiddammer"). Das Kleindenkmal besteht aus einem Granitsockel und einem Gusseisenkreuz, an dem ein Christuskorpus und darunter eine jugendliche Marienfigur angebracht sind. Am Stein sind die Initialen „J.N.“ und die Jahreszahl 1902 eingemeißelt. Die Marter stand bis 1954 an der Talstation des damals neu erbauten Geiersberglifts. Dort diente sie beim alljährlichen Flurumgang am Pfingstmontag als vierter Altar. 1964 wurde das Kleindenkmal dann auf seinen jetzigen Standort versetzt. Ein weiteres Kreuz aus Holz, eingerahmt von zwei Birken, befand sich bis zum Neubau der Staatsstraße im Jahr 1959 auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem heutigen Parkplatz des Hempelsberglifts. Dort wurde einst der erste Altar des Flurumzugs aufgebaut. Die Familie, Nachbarn und Freunde halfen zusammen, um diese Kreuze zu Altären für die Prozession herzurichten. Bis zu 15 Personen waren mit dieser Ehrenaufgabe bereits von den frühen Morgenstunden an beschäftigt. Während des weiteren Prozessionsablaufs in Hütten und Fleckl wurde eifrig vom ersten auf den vierten Altar umgeschmückt. Beim „Schmiddammer“, so der Hausname, hatte man an der westlichen Stirnseite des Hauses auch einen Fronleichnamsaltar. Inzwischen befindet sich aber der dritte Altar – wie immer wunderschön geschmückt mit Flieder und selbst hergestellten Holzschnitzereien – am Hauseingang der Gaststätte „Waldblick“.

Das Wegekreuz im OT Hütten an der sogenannten „Krimm“ in Neuwiesen befindet sich an der Staatsstraße in Richtung Fichtelberg, wo der Weg nach rechts in Richtung Elektro Markhof abzweigt. An dieser Einmündung stand ein Holzkreuz, an dem auch der Bittgang nach Mehlmeisel vorbeiführte. In vergangener Zeit war dies die alte Poststraße nach Fichtelberg. Nach einem Abzweig führt der Wegverlauf auch über Neugrün nach Mehlmeisel (die sogenannte "Schleiß`n"). Das Kreuz verfiel immer mehr. Ende der 60er Jahre wurde durch Laura Hoffmann aus Hütten und dem ebenfalls einheimischen Mauerermeister Michael Bauer („Friedlmichl“) ein neues Kreuz geschaffen. Dieses 200 cm große Kleindenkmal ist aus Beton gefertigt und mit Steinen verziert. Der Korpus aus Eisen wurde entwendet. Nach einem Grundstückswechsel im Jahr 2010 wurde das Kreuz von den Fam. Rieß und Günter Rabenstein zwei Jahre später renoviert, überdacht und mit einem neuen Korpus versehen.

Diese Marter befindet sich im Garten des ehemaligen Tempelhofer Schullandheimes, dem heutigen Seminarzentum "Irgendwie anders". Eigentümer des zum Geiersberg hinaufführenden Grundstücks war bis 1928 Josef Traßl, danach war es im Besitz von Wolfgang und Katharina Reichenberger ("Wiss"). Das Ehepaar Reichenberger errichtete 1928 ein Hotel im Baustil des heutigen Gebäudes. Leider ist über diesen Paul Reichenberger nichts bekannt. Auf einem kunstvoll gemauerten Sockel von 125 cm Höhe steht ein 170 cm hohes Kreuz aus Gusseisen mit einer 55 cm großen Christusfigur. Auf einer geschliffenen Steinplatte ist die Jahreszahl 1914 eingemeißelt. Am Kreuzstamm ist eine ovale Tafel mit folgender Inschrift angebracht:

Hier ruhet der im Herrn entschlafene Paul Reichenberger. Dieses Andenken setzten ihm seine Kinder Therese, Margarethe, Johanna, Peter und Joseph teils in Amerika, teils in Europa.

Dieses markante Holzkreuz in Drachenform steht in Hütten an der abzweigenden Straße nach Fleckl. Die Gesamthöhe von 310 cm trägt eine 65 cm hohe Christusfigur aus Metall. Am unteren Längsbalken ist ein ovales Kupferschild mit der Inschrift: „Zum ehrenden Gedächtnis an unseren Sohn -Hans Reichenberger- *13.6.24 zu Oberwarmensteinach-Geiersberg vermisst 2.9.44 St. Quentin-Frankreich angebracht. Das Gedenkkreuz an den vermissten Bruder wird bis heute von seiner jüngsten Schwester Cilli gepflegt und erhalten.

Gedächtniskreuz der Fam.Deutzer/Volkmann in Grenzhammer 17

Aufgegeben – aus Erbarmen gerettet.

Aufzeichnungen von SR Ingrid, Maria Volkmann, die dem Franziskanerorden in Konnersreuth angehört. Am 17. Januar 2001 erlitt meine Schwester Marianne Deutzer eine Gehirnblutung. Wenige Tage später trat noch eine stärkere Blutung auf. Der behandelnde Arzt gab sie auf. Nach dem Schichtwechsel kam ein anderer Arzt. Er sah sich die Unterlagen an und sagte: „Eine kleine Chance hat sie noch. Wir riskieren es“. Es erfolgte eine mehrstündige Kopfoperation, die meine Schwester überlebte. Sieben Monate verbrachte sie daraufhin im Krankenhaus.Sie musste alle Entwicklungsstufen vom Kind bis zum Erwachsenalter neu durchlaufen und alles neu erlernen. Die ganze Familie, besonders ihr Ehemann Fritz taten was sie konnten. Ein Professor sagte: „ Sie hat einen sehr schweren Weg zu gehen. Da kann nur Gott helfen.“ Er tat es und schenkte meiner Schwester ein zweites Mal das Leben. Es waren fast 14 Jahre. Unser Vater las die Heilungswunder, die in Lourdes geschehen sind. Er war so überwältigt das er sagte: „Wenn sie es schafft, zahle ich ihr eine Reise nach Lourdes. Aus einer Reise nach Lourdes wurden sieben. Es war eine wahre Quelle der Hilfe und der Freude. Sie konnte denken und spontan reagieren. Wenn sie auch den linken Fuß nachzog, so konnte sie doch laufen. Daraus erwuchs eine große Dankbarkeit. Was gilt es Treffenderes als durch ein Kreuz zu danken? Wir sind durch das Kreuz erlöst und Jesus schenkt uns alle Gnaden. Franz Herrmann (Stecher) schenkte uns das Grabkreuz seiner verstorbenen Mutter Anna, weil er es durch ein schmiedeeisernes ersetzte. Der Baumeister Josef Trepl reparierte gerade unsere Brücke. Er setzte das Kreuz kostenlos in den Boden.Das war eine große Freude für uns und geschah am 13. Juli 2002. Es ist eine ständige Erinnerung was Gott Großes an meiner Schwester getan hat und an jeden von uns tut. Am 1. November 2016, am Allerheiligentag, hat Gott sie heimgerufen.

Dieses Hofkreuz steht unmittelbar am Anwesen von Herbert Bauer in Vordergeiersberg. Das Wohnhaus wurde vor über 200 Jahren erbaut. Der Besitzer vermutet, dass dieses Kreuz auch so alt sein könnte. Über den Ursprung der Aufstellung dieser Marter ist leider nichts bekannt. Eigentlich wurden derartige Kreuze hier im Ort um Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestellt. Herbert Bauer renovierte im Jahr 2006 dieses Kleindenkmal, mit der Aussicht auf dem Ochsenkopfgipfel und ins Warmensteinacher Umland. Er haust diese Marter im Winter ein, um dessen Substanz zu schonen. Die Marter steht auf einer 130 cm hohen Granitsäule mit einem 142 cm hohem Gusseisenkreuz, der Christuskorpus darauf misst 51 cm.

Am Anwesen von Werner Reicherberger in Stechenberg 2 ist seit dem Jahr 2011 dieses interessante Kreuz angebracht. Er erzählt, dass sein Großvater Michael Reichenberger selbstständiger Wagnermeister war und Wagen, Schlitten, Räder und vieles mehr in Handarbeit hergestellt hat. Auch heute noch ist der seit Generationen eingeführte Hausname (also Wagner) für seine Familie in Gebrauch. Bei dem Rahmen dieses Kreuzes handelt es sich um ein auf den Kopf gestelltes Deichselgestell. Werner hatte ein altes verrottetes Kreuz gefunden und dieses als Erinnerung an seinen Vorfahren restauriert und dekorativ an seinem Wohnhaus angebracht. Der Korpus wurde gekauft, bemerkenswert ist auch die unten stehende Hl. Familie aus Porzellan, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt.