Diese Kleindenkmäler in der Pfarrei Oberwarmensteinach halte ich für erwähnenswert. Sollte jemand Änderungen wünschen oder ein besonderes Wissen zu den Objekten haben, bitte gerne bei Hildegard Heser Tel. 09277/567 oder hildegard-heser@gmx.de melden.
Die Petruskapelle erinnert an Peter Rieß, der am 21. Mai 1981 im Alter von 15 Jahren durch einen Verkehrsunfall nur wenige Meter vom Standort der Kapelle ums Leben kam.
Seine Eltern Betty und Siegfried Rieß beschlossen, auf Grund dieses Schicksalsschlages eine Gedächtniskapelle zu errichten. 1983 wurde die Petruskapelle durch HH BGR Pfarrer Karl Christl und zwei weitere Geistliche feierlich eingeweiht. Neben der Kapelle stehen ein Glockenturm, dessen Glocke früh und abends zum Angelusgebet läutet und ein Granitkreuz, das auf die Kapelle hinweist. Eine Holztafel lädt den Wanderer zum Verweilen an dem gesegneten Ort ein.
Frau Johanna Pürner war die Großmutter von Günter Mühlbauer, der sich um die Erhaltung des Kreuzes und den Blumenschmuck kümmert. Laut überlieferung wurde das erste „Flecklkreuz“ Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Noch heute wird beim alljährlichen Bittgang zur Kapelle nach Vordergeiersberg hier eine Gebetspause eingelegt. Bis in die 70er Jahre führte auch die Pfingstprozession an das Pürnerskreuz.
Paul Johann Reichenberger wurde am 5. Januar 1783 in Geiersberg Nr. 5 geboren. Er war Krämer und verstarb am 7. April 1843 in Oberwarmensteinach Nr. 10. Auf einem kunstvoll gemauerten Sockel von 125 cm Höhe steht ein 170 cm hohes Kreuz aus Gusseisen mit einer 55 cm großen Christusfigur. Auf einer geschliffenen Steinplatte ist die Jahreszahl 1914 eingemeißelt. Am Kreuzesstamm ist eine ovale Tafel mit folgender Inschrift angebracht: „Hier ruhet der im Herrn entschlafene Paul Reichenberger. Dieses Andenken setzten ihm seine Kinder Therese, Margarethe, Johanna, Peter und Joseph, teils in Amerika, teils in Europa“.
Die Vermutung liegt nahe, dass dieses Grabkreuz einst im Friedhof von Oberwarmensteinach stand und es von seinen Nachkommen im Jahr 1914 an den jetzigen Standort umgesetzt wurde.
Errichtet wurde diese Marter Ende des 19. Jahrhunderts von Josef Köferl, dem Großvater von Hermine Kauerauf, zum Dank der Beendigung von Wegstreitigkeiten.
In Stechenberg, vis-a-vis des väterlichen Hauses von Birgit Bäuml (geb. Ritter) steht dieses stattliche Steinkreuz. In die polierte Steintafel ist folgender Text eingemeißelt:
Aus Dankbarkeit zum Andenken in schwerer Zeit Mein Jesus Barmherzigkeit Fam. Ritter 1939.
Maria und Josef Ritter schufen dieses Kreuz aus Dankbarkeit, denn Maria Ritter hatte eine Wurstvergiftung und war über Monate hinweg schwer erkrankt, ist aber wie durch ein Wunder wieder gesund geworden. Sohn Hans studierte nach dem 2. Weltkrieg Lehramt in München und musste dort kräftig mit anpacken, um die Spuren des Krieges zu beseitigen. Zwischen einem Mauergeröll wurde er durch ein Stück Eisen im Jahr 1949 im Alter von nur 20 Jahren getötet. Seitdem wurde an diesem Kreuz auch des verunglückten Sohnes gedacht. Es wurde erzählt, dass ältere Männer "auf dem Berg" in der Silvesternacht gehorcht haben, was im Neuen Jahr passiert. Einer von ihnen hat gesagt, er habe einen Kuhwagen mit einer Leich nach oben fahren sehen. Josef Ritter sagte: "Eine Leich fährt man doch von hier nach unten". So hat sich diese Begebenheit verwirklicht, denn der Leichnam von Hans Ritter kam mit dem Zug von München nach Warmensteinach und wurde letztendlich nach oben gefahren.
Die Glocke auf dem Haus in Hintergeiersberg Nr. 7 läutet zum täglichen Gebet, bei Bittgängen und als Todesglocke. Vor der Einführung von Sirenen diente das Läuten auch zur Alarmierung der Feuerwehr bei Bränden und zur Warnung vor Stürmen. Bartholomäus Walter kaufte im Jahr 1880 dieses Anwesen von einer Frau König, die aus Grassemann stammte und kinderlos war. Sie hatte beim „Bartl“, so auch heute noch der Hausname, ein lebenslanges Wohnrecht. Das Gehöft glich dem Einfirsthof des heutigen Freilandmuseums in Grassemann. Als das Anwesen wenige Zeit später niederbrannte lief Frau König nochmal ins Haus zurück, um ihren Schmalztiegel zu holen, da Schmalz in der damaligen Zeit ein sehr wertvolles Gut war. Leider konnte sie den Flammen nicht mehr entkommen und kam ums Leben. Aus alten Erzählungen ist überliefert, dass das Gras an der Stelle, an der ihr Leichnam gefunden wurde, immer besonders fett und saftig gewesen sein soll. Ein Kirschbaum, der später dort wuchs, soll ebenfalls immer besonders reiche Frucht getragen haben. Bartholomäus Walter ließ aufgrund des Brandunglücks auf seinem im Jahr 1882 neu erbauten Wohngebäude einen Glockenturm errichten. Um die Glocke damals zu den Gebetszeiten früh, mittags und abends sowie zu anderen Anlässen läuten zu können, musste ein Seil mit der Hand gezogen werden. Bei Umbaumaßnahmen im Jahr 1995, die Roland Reichenberger (der Ururenkel von Bartholomäus Walter) am Anwesen durchführte, wurde auch der Glockenturm auf dem Hausdach erneuert. Die „Bartlglocke“ wurde von der Firma „Bayreuther Turmuhren“ überholt und mit einer elektronischen Steuerung versehen. Frisch erneuert ist sie seitdem wieder weit über die Fluren von Fleckl zu hören.
Nach dem Abbruch des Heindl-Hauses wurde der Glockenturm in die Nähe des Wohnhauses von Josef Reichenberger (Schneidsef) versetzt. Dieser übernahm mehrere Jahre lang mit seiner Frau das Läuten der Gebetsglocke. Diese Glocke war zwanzig Jahre verstummt, da das hölzerne Turmgerüst einzustürzen drohte.
Brauereibesitzer Horst Nickl hat daher die Initiative ergriffen und an einer seiner Garagen einen Dachreiter angebracht. Er ließ eine Glocke anfertigen und in diesem Türmchen aufhängen. Die Glocke ist aus Bronze und wiegt 55 Kilogramm. Die Glocke wurde vom Geistlichen Rat Pfarrer Karl Christl im September 1990 feierlich eingeweiht und auf Wunsch der Familie Nickl auf den Namen „Anna“ getauft.
Die Hl. Anna ist die Schutzpatronin der Mütter und Familien. Bei der Namensgebung spielte auch das Gedenken an die verstorbene frühere Mitbesitzerin der Brauerei, Anni Krauß, eine Rolle. Die Glocke läutet nun wie früher dreimal am Tag. Das Geläute erfolgt elektrisch und wird von einer Schaltuhr gesteuert.
Das Holzkreuz stand bereits zur Zeit der ehemaligen Schreinerei von Karl Prechtl (Huber-Schreiner). Also bereits seit ca. 1935. Erneuert wurde es nach dem 2. Weltkrieg durch die Mutter des Schuhmachers Willy Prechtl. In Dankbarkeit, dass ihr einziger Sohn unversehrt aus dem Krieg zurück gekommen war.
Ursprünglich war am Kreuz eine Christusfigur aus Metall und eine bemalte Muttergottes auf einer Blechtafel angebracht. Die regelmäßige Bemalung erfolgte durch Marie Prechtl, der Ehefrau von Karl Prechtl.
Anfang der 90er Jahre wurde das bisherige Balkenkreuz von den Familien Prechtl und Jaresch durch ein Drachenkreuz ersetzt. In dieses wurde dann ein hölzernes Balkenkreuz mit Christusfigur eingefügt. Es wird sorgsam gepflegt, denn es stammt noch aus der Fertigung des Holzbildhauers Max Nickl aus Fichtelberg. Wenn erforderlich, ist die Christusfigur jeweils in Nachbarschaftshilfe von Werner Trassl oder Erich Kellner instand gesetzt worden.
Auf einer 235 cm hohen, verzierten Gusseisensäule steht eine 47 cm große vergoldete Gusseisenfigur. Der Hl. Johannes von Nepomuk hält schräg vor sich im linken Arm ein Kruzifix und ist bekleidet mit Birett, Schulterumhang, Chorhemd und Rock. Die Säule des Brückenheiligen stand ursprünglich in Oberwarmensteinach gegenüber der Kirche. Wegen Straßenumbauarbeiten wurde im Jahr 1970 durch die Fam. Traßl (ehemalige Besitzer der Brauerei Hütten) diese Nepomuksäule an die Brauerei in Hütten versetzt. Sie steht jetzt, wie früher, an einer Brücke der Steinach.
Aufgegeben – aus Erbarmen gerettet.
Aufzeichnungen von SR Ingrid, Maria Volkmann, die dem Franziskanerorden in Konnersreuth angehört. Am 17. Januar 2001 erlitt meine Schwester Marianne Deutzer eine Gehirnblutung. Wenige Tage später trat noch eine stärkere Blutung auf. Der behandelnde Arzt gab sie auf. Nach dem Schichtwechsel kam ein anderer Arzt. Er sah sich die Unterlagen an und sagte: „Eine kleine Chance hat sie noch. Wir riskieren es“. Es erfolgte eine mehrstündige Kopfoperation, die meine Schwester überlebte. Sieben Monate verbrachte sie daraufhin im Krankenhaus.Sie musste alle Entwicklungsstufen vom Kind bis zum Erwachsenalter neu durchlaufen und alles neu erlernen. Die ganze Familie, besonders ihr Ehemann Fritz taten was sie konnten. Ein Professor sagte: „ Sie hat einen sehr schweren Weg zu gehen. Da kann nur Gott helfen.“ Er tat es und schenkte meiner Schwester ein zweites Mal das Leben. Es waren fast 14 Jahre. Unser Vater las die Heilungswunder, die in Lourdes geschehen sind. Er war so überwältigt das er sagte: „Wenn sie es schafft, zahle ich ihr eine Reise nach Lourdes. Aus einer Reise nach Lourdes wurden sieben. Es war eine wahre Quelle der Hilfe und der Freude. Sie konnte denken und spontan reagieren. Wenn sie auch den linken Fuß nachzog, so konnte sie doch laufen. Daraus erwuchs eine große Dankbarkeit. Was gilt es Treffenderes als durch ein Kreuz zu danken? Wir sind durch das Kreuz erlöst und Jesus schenkt uns alle Gnaden. Franz Herrmann (Stecher) schenkte uns das Grabkreuz seiner verstorbenen Mutter Anna, weil er es durch ein schmiedeeisernes ersetzte. Der Baumeister Josef Trepl reparierte gerade unsere Brücke. Er setzte das Kreuz kostenlos in den Boden.Das war eine große Freude für uns und geschah am 13. Juli 2002. Es ist eine ständige Erinnerung was Gott Großes an meiner Schwester getan hat und an jeden von uns tut. Am 1. November 2016, am Allerheiligentag, hat Gott sie heimgerufen.