Marienverehrung

Die Verehrung der Muttergottes ist bei den Gläubigen in Oberwarmensteinach tief verwurzelt. Zu erkennen ist dies aus den vielen Statuen, Bildern und sonstigen Zeichen in Kirche und Pfarrhof, sowie der Grotte auf dem Kalvarienberg und den drei der Muttergottes geweihten Kapellen im Ort. Eine bewegende Geschichte hat die schwarze Madonna auf dem Marienaltar, der im Mai besonders prunkvoll geschmückt wird. Auch die alljährliche Fußwallfahrt nach Marienweiher im Frankenwald führt bis ins Jahr 1886 zurück. Eine Besonderheit ist, dass im Anschluss an jeden Gottesdienst nach dem Segen folgendes Mariengebet gesprochen wird:

Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, dass es von Ewigkeit nicht erhört worden ist, das jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deinen Beistand anrief und um deine Fürbitte flehte, von dir verlassen worden sei. Von diesem Vertrauen beseelt, eile ich zu dir, Jungfrau der Jungfrauen, Mutter, zu dir komme ich, vor dir stehe ich seufzend als Sünder. O verschmähe nicht meine Worte, du Mutter des Wortes, sondern höre sie gnädig an und erhöre mich! Amen.

Feldkapelle am Eichberg in Oberwarmensteinach

Oberhalb des Ehrenmals, am Fußweg nach Geiersberg steht eine neugotische Kapelle aus Granitsteinen, an den Seiten ist je ein Spitzbogenfenster. Über den Eingang auf dem Satteldach ein Dachreiter. Auf dem neugotischen Altar steht eine schöne Madonna mit dem Jesuskind im Strahlenkranz. Die Kapelle gehörte der Familie Traßl (ehemalige Brauereibesitzer in Hütten). Der Grund zur Erbauung der Kapelle war der Kauf einer Madonna, welche früher in der Burgkapelle in Bad Berneck stand. Michael Traßl gab das Versprechen für diese Madonna eine Kapelle zu bauen. Er starb aber schon 1877 und sein Sohn Josef Traßl löste das Versprechen ein. Am 8.12.1890 wurde die Marienkapelle eingeweiht. Die wertvolle Madonna wurde nach dem letzten Krieg in Sicherheit gebracht, die anderen Heiligenfiguren (Namenspatrone der Errichter der Kapelle) Josef, Michael, Anna und Johanna wurden gestohlen. Die schmucke Kapelle befindet sich jetzt im Besitz der Kirchengemeinde.

Die Lourdesgrotte in Oberwarmensteinach steht in einer Felsennische neben dem Friedhof und wurde 1884 von Josef Traßl auf Drängen seiner Frau Anna gebaut. Sie ist dorthin um mit ihren Knechten und Mägden zu beten. Während des zweiten Weltkrieges flehten Männer, Frauen und Kinder die zuhause waren, in der Grotte Maria um Hilfe für die Väter und Söhne an, die im Krieg waren. Hier werden bis heute Maiandachten gehalten. Im Jahr 1989 wurde die Grotte von der KAB neu gestaltet und die Madonna 1991 von Heribert Schreyer restauriert.

Diese Kapelle wurde 1999 von Hermine Kauerauf erbaut, weshalb? Kann Sie schwer sagen, sie wollte einfach dieses Kleinod.

Am 1. Juli 2000 wurde dieses kleine Gotteshaus am gebotenen Gedenktag „Unbeflecktes Herz Jesu“ von Pfarrer Eugen Pruszynski eingeweiht.

Kapelle „Zur schmerzhaften Muttergottes“ in Vordergeiersberg

Südlich der Häuser auf dem Geiersberg, am alten Kirchweg nach Oberwarmensteinach steht ein hell getünchtes Häuschen mit einem Satteldach, auf dem Altar eine Pieta (Vesperbild) aus einer Blechtafel geschnitten und bemalt. In der Brust der Gottesmutter steckt ein Dolch aus Holz geschnitzt. Links am Bildrand steht ein weinender Putto mit einer Inschrifttafel: “Er ist wegen unserer Bosheit und Missetaten willen gekreuzigt worden. L 5, 53-5“. Auf dem Altar stehen Marienfiguren, Leuchter und Blumen. Die Kapelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Eine der Flurprozessionen, an den Bitttagen vor dem Fest Christi Himmelfahrt führt zu dieser Marienkapelle mit Halt bei Gebet und Gesang.

Lourdes-Grotte in Warmensteinach

Im Jahr 1964 wurde diese Grotte rechts vor dem Kircheneingang der St. Bonifatiuskirche erbaut. Zwischen zwei Mauern steht in einer Nische eine 130 cm große Figur einer Lourdes-Madonna, darunter eine Tafel mit der Goldinschrift: AVE MARIA“. Pfarrer Karl Fischer hat 1964 zum Dank für die Hilfe beim Bau der Kirche, die er durch die Fürsprache Mariens erfahren hat und auf Grund seiner persönlichen Anliegen diese Grotte errichten lassen („ex voto“).

Anlässlich der Fertigstellung des Hauses im Jahr 1977 beschloss das Ehepaar Melanie und Josef Bauer aus Hintergeiersberg 29, zum Dank für den reibungslos verlaufenen Hausbau eine Madonnennische am Giebel ihres Hauses anzubringen. Die Figur spendete der Bruder des Bauherrn, Alois Bauer. Die geschnitzte Muttergottesstatue mit Jesuskind wurde von BGR HH Pfarrer Karl Christl geweiht und in der verglasten Nische untergebracht. Die Nische ist mit einer zeitschaltuhrgesteuerten Beleuchtung ausgerüstet.

An der Staatsstrasse im Ortsteil Grassemann steht das Wohnhaus von Hans-Jürgen und Petra Nickl. Das Gebäude mit der Hausnummer 16 wurde im Jahr 1995 fertiggestellt. Da beim Bau alles gut verlaufen war, sollte an dem neuen Haus zum Dank eine Marienstatue angebracht werden.

Für die Statue wurde am Giebel des Eingangsbereiches eine Nische in das Mauerwerk eingelassen. Der Ausschnitt wurde vom Fichtelberger Holzbildhauer und Künstler Max Nickl genauestens überprüft, da die Aussparung, passend zur erworbenen gothischen Madonna, spitz verlaufen sollte. Erst dann konnte die 65 cm große Muttergottesstatue mit Jesuskind in die verglaste Nische gestellt werden.

Bevor sie installiert wurde, trug der aus Mehlmeisel stammende Hans-Jürgen die schwere Madonna aus Ton im Rucksack von Grassemann nach Mehlmeisel und von dort, anlässlich der alljährlichen Fußwallfahrt am 2. Samstag im August, nach Marienweiher. In der Basilika wurde sie geweiht und bei der Rückkehr feierlich in die Nische gestellt.